Verstärkung
Sowohl Einlagen als auch Stütznähte dienen zur Verstärkung verschiedener Textilien. Einlagen als eine Art von Verstärkung sind zum Beispiel bei diversen Textilien in den folgenden Bereichen zu finden:
· an Revers
· am Hosenbund
· im Bereich der Knopfleisten
· an Verschlussblenden
· im Bereich des Kragens
· bei Manschetten
· im Brustbereich von Herren-Sakkos und edlen Damen-Kostümen
Wattierung ist im Übrigen der veraltete Begriff für eine Einlage oder Verstärkung. Dabei wird eine Verstärkung zwischen dem Futter und dem Oberstoff eingearbeitet. Sie soll nicht nur die Form und Haltbarkeit, sondern auch die Trageeigenschaften des jeweiligen Stoffs merklich verbessern. Während im Bereich der Schneiderei Einlagen mit der sogenannten Verstärkung gemeint sind, bezeichnet dieser Begriff in der Wirkerei etwas ganz anderes. Hier ist nämlich dann von einer Verstärkung die Rede, wenn ein besonders stabiler Faden in Maschenwaren eingestrickt wird, um diese entsprechend zu verstärken. Stütznähte kommen vor allem entlang der Schulternähte sowie oftmals auch am Halsausschnitt als zusätzliche Verstärkung zum Einsatz, damit die bereits vorhandenen Nähte sich dort nicht beliebig ausdehnen können.
Einlagen in verschiedenen Verarbeitungsqualitäten
Die unterschiedlichsten Einlagen werden als Verstärkung für die verschiedensten Anwendungszwecke angeboten. Derartige Einlagen können sogar aus Ross- oder aus Kamelhaar bestehen. Solche Einlagen werden zum Beispiel bei Herren-Sakkos und Damen-Kostümen verwendet, um für eine bessere Form und einen besseren Stand dieser Textilien zu sorgen. Eine hochwertige Einlage besteht dabei immer aus mehreren Lagen, die durch das sogenannte Pikieren miteinander verbunden wurden. Wenn es sich um eine raue Einlage, wie zum Beispiel um eine Verstärkung aus Rosshaar handelt, ist es besonders wichtig, dass eine dünne Filzschicht im oberen Bereich der Einlage verarbeitet wird. So kann das Futter des jeweiligen Sakkos vor der harten Einlage entsprechend geschützt werden. Um eine Wattierung bei einem Sakko manuell korrekt zu verarbeiten, sind bis zu sechs volle Arbeitsstunden erforderlich. Dies erklärt auch den hohen Preis für ein von Hand geschneidertes Herren-Sakko. Allerdings kommen derart aufwendige Einlagen nur bei wirklich hochwertigen Sakkos zum Einsatz. Bei günstigen Sakkos und Kostümen, die oftmals industriell gefertigt werden, ist es hingegen so, dass auf eine viel dünnere Bügeleinlage, die wesentlich weniger kostet, zurückgegriffen wird.