Flor
Flor bezeichnet die Schlingen und Fasern einer Stoffoberfläche. Durch das Fadensystem, welches senkrecht zu der jeweiligen Textiloberfläche verläuft, wird also eine dreidimensionale Struktur erzeugt. Neben Flor ist auch die Bezeichnung „Pol“ für diese Struktur gängig. Vor allem bei Samt, Plüsch, Tuftings, Velours und echten Knüpfteppichen findet man einen derartigen Flor vor. Dabei weist diese vertikale Struktur auf den Textilien einen speziellen Strich auf. Dies sorgt wiederum dafür, dass die Oberfläche der Textilien überaus lebendig wirkt. Auch bei Frottee, Plüsch und Chenille ist solch ein Flor zu finden. Dabei kann der Flor der Gewebe jeweils unterschiedliche Höhen haben und mehr oder minder plüschig und flauschig sein. Weitere Bedeutungen des Begriffs Allerdings hat der Begriff „Flor“ in der Textiltechnik noch weitere Bedeutungen. So handelt es sich zum Beispiel auch um ein Fasermaterial. In diesem Fall ist auch von einem Vlies die Rede, welches aus einer Lage loser Fasern besteht, die jedoch geordnet sind, und dann beim Spinnen von Fäden zum Einsatz kommen. Schon seit circa 1900 wird der Begriff „Flor“ auch als veraltete Bezeichnung für ein netzartiges oder durchsichtiges Gewebe genutzt. In diesem Sinne ist „Flor“ mit „Gaze“ gleichzusetzen. Auch die Florfliege wurde entsprechend benannt. Während man also von einem Oberteil (zum Beispiel eine Bluse) aus Flor spricht, wenn es sich um ein sehr dünnes Gewebe namens Flor handelt, ist die Rede vom Flor des Teppichs, wenn Flor die Fasern dieses samtartigen Gewebes bezeichnet. Verschiedene Florgewebe Florgewebe sind wiederum Gewebe, die haarige Fadenschlingen oder eine entsprechende Oberfläche vorweisen können. Dabei wird zwischen Kettflor- und Schussflorgeweben unterschieden. Zur Gruppe der Schussflorgewebe gehören die folgenden textilen Erzeugnisse: Zur Gruppe der Kettflorgewebe gehören hingegen Teppiche, die von einer Maschine gewebt wurden, sowie auch Plüsch, Velours, Samt oder Frottiergewebe. Außerdem gibt es Schlingenflor, bei dem die Schlingen also nicht aufgeschnitten werden, sondern vielmehr erhalten bleiben. Bouclé, Frottiergewebe und Epinglé sind Beispiele für Schlingenflor. Als vierte Variante gibt es auch noch Schnittflor, bei dem die Schlingen im Gegensatz zum Schlingenflor demnach aufgeschnitten werden. Dies ist zum Beispiel bei Velours, Samt und Plüsch der Fall, so dass die plüschig flauschige Oberflächenstruktur entsprechend entsteht.