Spitze
Spitze ist ein Sammelbegriff aus dem textilen Bereich. Spitze bezeichnet dekorative Elemente, welche entweder rein aus Garn oder aber aus einer Mischung von Stoff und Garn bestehen. Spitze ist immer durchbrochen. Dies soll also bedeuten, dass die Optik dieses Materials von gewollten Löchern geprägt ist. Aus diesen Löchern ergibt sich wiederum ein ansprechendes Muster. Spitze leitet sich von „spizzi“ oder „spizza“ ab, was „Garngeflecht“ bedeutet. Eine zweite Bedeutung ist „auslaufende Borte mit Zacken.“ Häufig kommt Spitze als eine formschöne Randverzierung bei verschiedenen Textilien zum Einsatz. Doch auch als Vorhänge oder attraktive Tischwäsche wird Spitze verarbeitet. Heutzutage findet Spitze vor allem bei den folgenden Textilien Verwendung:
- Trachten
- Dessous
- Brautkleider
- Abendmode
- Damenoberbekleidung
- Nachtwäsche
- Tischwäsche
- Gardinen
Verschiedene Arten von Spitze
Dabei ist zwischen handgearbeiteter und Maschinenspitze zu unterscheiden. Um Maschinenspitze herstellen zu können, musste jedoch zunächst die Strumpfwirkmaschine erfunden werden. Dies geschah im Jahr 1589 und durch den Engländer William Lee. Bis die Qualität der Maschinenspitze wirklich zufriedenstellend war, sollte es allerdings noch weitere 200 Jahre dauern. Dabei wird zwischen den folgenden Arten der Maschinenspitze unterschieden:
- Maschinengeklöppelte Spitze
- Ätz- oder Luftspitze
- Applikationsspitze
Im Vergleich dazu ist eine wesentlich größere Vielfalt an handgearbeiteter Spitze bekannt, die meist viel filigraner gestaltet werden kann.
Beispiele für handgearbeitete Spitze
Folgende Arten von Spitze werden allesamt per Hand verarbeitet:
- Reticella-Spitze
- Nadelspitze
- Klöppelspitze
- Occhi
- Tüllspitze
- Häkelspitze
- Strickspitze
- Weißstickerei
Die Geschichte der Spitze im Überblick
Die allerersten Nadelspitzen konnten bereits im 15. Jahrhundert gefertigt werden und stammten aus Italien. Zunächst wurden hochwertige Spitzen vor allem in Mailand sowie auch in Venedig gefertigt. Die aus Italien stammende Spitze war unter anderem als Kragen für luxuriöse Damen- und Herrenbekleidung beliebt. Dabei war die Herstellung von Nadelspitze so teuer, dass sich diese Spitze nur wirklich reiche Menschen leisten konnten. Spitze war also ein Luxusgut. Erst um 1710 konnte die Klöppeltechnik eingesetzt werden, um weitaus billigere Spitze zu produzieren. Die Häkeltechnik entstand circa in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es dauerte hingegen noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, bis die maschinelle Fertigung von Spitze weit verbreitet war.
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