Stoffbindung

Die Stoffbindung ist Bestandteil der Bindungslehre und bezeichnet die unterschiedlichen Systematiken zur Verknüpfung von Fadensystemen in einem Gewebe. Die drei am häufigsten genutzten Webprinzipien für die Verkreuzung von Kettfaden und Schussfaden sind
  1. die Leinwandbindung
  2. die Köperbindung
  3. die Atlasbindung
Weshalb ist die Stoffbindung wichtig?
Die Art der Stoffbindung trägt einen großen Teil zu den späteren Eigenschaften eines Gewebes bei. Ein textiles Flächengebilde entsteht nämlich, indem sich die längs und quer verlaufenden Fäden in fester Reihenfolge und Ordnung über- sowie unterkreuzen. So entsteht ein Zusammenhalt, welcher je nach Wunsch enger oder lockerer gestaltet werden kann. Neben der Stoffbindung, entscheiden auch das Material, die Art der Fäden sowie ihre Anzahl und Eigenschaften über die spätere Beschaffenheit eines Gewebes. Wer daher den Zweck eines Stoffes verstehen möchte, sollte die Eigenschaften der unterschiedlichen Stoffbindungstypen verinnerlicht haben:
 
  1. Die Leinwandbindung als einfachste Fadenverkreuzung
    Die Leinwandbindung zählt als einfachste der drei genannten Stoffbindungen. Hierbei werden Kett- und Schussfaden schlicht abwechselnd über- und untereinander gekreuzt. Dadurch ergeben sich besonders viele Bindungspunkte, das Gewebe wird sehr eng und fest, schnell aber auch außergewöhnlich hart (auch „brettig“ genannt). Damit einher gehen ein hohes Maß an Schiebe- und Scheuerfestigkeit, Robustheit, Langlebigkeit sowie Stabilität. Tendenziell fehlt es dem Gewebe bei dieser Art der Stoffbindung dafür an Elastizität und Komfort. Die Leinwandbindung wird daher gerne auch für industrielle Gewebestoffe, wie Segeltücher, verwendet, welche hohen Belastungen trotzen müssen. 
  2. Locker und fließend: Die Köperbindung
    Die Köperbindung ist eine lockere und fließende Art der Stoffbindung, bei welcher es deutlich weniger Verkreuzungspunkte gibt als bei der Leinwandbindung. Die diagonale Webstruktur findet vor allem bei klassischen Denim Jeans Anwendung, vermehrt aber auch im weiteren Textilbereich. Bekannt ist die Köperbindung vor allem für ihre hohe Robustheit und Reißfestigkeit. Hierfür wird bei dieser Art der Bindung vermehrt ein stärkeres Garn verwendet. Gewebe, welche durch die Köperbindung entstehen, sind dadurch sowohl schmiegsamer als auch häufig etwas dicker als die leinwandgebundenen.
  3.  Hohe Fadendichte mit der Atlasbindung
    Die Atlasbindung als Stoffbindung hingegen, hat deutlich weniger Verkreuzungspunkte und eine dadurch höhere Fadendichte als bei der Leinwand- beziehungsweise Köperbindung. Hierdurch erhält das Gewebe ein besonders hohes Maß an Fülle, Komfort und Schmiegsamkeit sowie einen natürlichen Glanz.
 

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